mail@kir-rheinstetten.de

Wir waren 2022 bei KiR

H.G. Butzko
Füenf
Christian Springer
Stefan Danziger
Jochen Malmsheimer
Ass Dur
Stephan Bauer

Stephan Bauer: „Einer ist immer der Borkenkäfer.“

Die KiR-Bühne begrüßte als letzten Gast in der Saison 2022 Stephan Bauer. Auch wenn man beim Titel „Weihnachten fällt aus – Josef gesteht alles“ ein knallhartes investigatives Programm und eine Aufklärung, die die Grundfeste der katholischen Kirche erschüttern würden, erwarten konnte, ging der Kabarettist einen anderen Weg.

 

An diesem Abend setzte sich Stephan Bauer mit dem Weihnachtswahnsinn rund um die eigene Familie auseinander und reihte dabei alte und neue Witze aneinander. Das kann man kritisieren, viele Gäste der KiR-Bühne waren aber nach einer anstrengenden Adventswoche durchaus dankbar für eine lockere Unterhaltung, ohne dabei zu angestrengt zuhören zu müssen. Tiefsinniges Kabarett war es nicht, aber in Zeiten wie diesen ist das nicht das Unangenehmste.

 

Und so erzählte Stephan Bauer vom Weihnachtsfest im Familienkreis mit der reichen Patentante, die ihr ganzes Geld in eine Stiftung steckt, weil sie den Erben bei ihrem Tod traurig sehen will. Er erzählte von den Eltern, dem Streit mit der Öko-Schwester um das (vegetarischen) Weihnachtsmenü, den Bauer mit der Frage kontert: „Wenn man Tiere nicht essen soll, warum sind sie dann aus Fleisch?“ Und so kommt man in der Familie zu der Erkenntnis, dass es da „den Baum der Familie gibt, und einer immer der Borkenkäfer ist“.

 

Der Streit in den Familien sei aber nicht nur Folge des vorweihnachtlichen Stress‘, sondern man habe auch die Bedeutung des Weihnachtsfestes vergessen. Obwohl das Ereignis der Heiligen Nacht heute ein alltägliches sei, schließlich wurde „ein Mann geboren, der sich für Gott hält“.

Auch die Frage nach der jungfräulichen Empfängnis hinterfragt Stephan Bauer im Angesicht des Geständnisses von Josef und verweist auf die alltäglichen Wunder: „Warum nimmt man von 100 Gramm Schokolade 2 Kilo zu?“

 

Der Konsumwahnsinn des Advents, der dazu führt, dass die Nachbarin sich 24 Wellensittiche gekauft hat, um dem Kater einen Adventskalender zu bieten, der Weihnachtsmarkt als Freifahrtschein für den Kitsch, der Weihnachtsmann als „Adventstaliban“, die verzweifelte Geschenksuche für die Öko-Schwester, die in der Überlegung nach einem Biovibrator – ein mit Hummel gefüllter Bambusstock – mündet, an allen Themen der Weihnachtszeit arbeitet sich Bauer ab.

Am Ende bleibt der Aufruf, das Leben zu genießen, Stephan Bauer hat sich zumindest vorgenommen, noch eine Tüte Popcornmais zu essen … wegen der Einäscherung.

Die Bilder des Abends von Franz Gerstner

Ass-Dur überzeugen mit Witz und musikalischem Können


Als Ass-Dur vor drei Jahren erstmals in Rheinstetten auf der KiR-Bühne gastierte, hatten Florian und Dominik Wagner gerade mal eine Woche zuvor ihren ersten Auftritt als neu formiertes Duo. Bereits damals konnte man erahnen, welch großes Potential das Brüderpaar auf die Bühne brachte und dass es gelingen konnte, die 13-jährige Ass-Dur-Geschichte auch nach dem Ausscheiden eines wichtigen Akteurs, Benedikt Zeitner, ebenso erfolgreich fortzusetzen. Nun bei ihrem neuerlichen KiR-Gastspiel konnte das Rheinstettener Publikum feststellen: Es ist gelungen!

 

Ass-Dur verzauberte an diesem Freitagabend mit Witz und großem musikalischem Können. Wie die Wagner-Brüder Klavier und Violine beherrschen, ist bewundernswert. Da ist das vierhändige Spiel auf einer Geige nur das berühmte i-Tüpfelchen. Das Publikum war fasziniert und genoss es.

 

Wer schon 2019 die beiden Musikkomödianten erlebte, konnte feststellen, dass einige Elemente des Programms gleichgeblieben waren, anderes hatten sie neu aufgenommen. Deshalb gaben sie ihrem Programm auch nur für Rheinstetten den Titel „Quint-Essenz Vol. 2“. Da durfte der neu zusammengestellte Pausensong ebenso wenig fehlen wie das Liederraten.

 

Hier bewies sich einmal mehr, wie es den Brüdern immer wieder gelingt, ihr Publikum mitzunehmen. Songs wie „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen, „In the air tonight“ von Phil Collins, „Bad habit“ von Ed Sheran oder „La vie en rose“ von Edith Piaf entpuppten sich als echte Rateknüller. Und das Ganze wurde gekrönt vom weihnachtlichen „Oh du Fröhliche“.

Der Schlussapplaus zeigte, dass Ass-Dur durchaus auch ein drittes Mal nach Rheinstetten kommen sollte, um mit neuen musikalischen Überraschungen das KiR-Bühnen-Publikum zu begeistern.

Die Bilder des Abends von Franz Gerstner

Jochen Malmsheimer: „episches Kabarett“ eines Wortakrobaten

Am 28. Oktober gastierte Jochen Malmsheimer mit seinem Programm „Dogensuppe Her-zogin - ein Austopf mit Einlage“ in Rheinstetten. Der vielfach preisgekrönte Kabarettist, ausgezeichnet mit dem Deutschen Kleinkunstpreis und dem Deutschen Kabarettpreis, kam nach seinem Erstauftritt 2010 zum zweiten Mal auf die KiR-Bühne.

Die Frage „Wohin gehen Worte, wenn sie gesprochen wurden?“ beantwortete er auch dieses Mal nicht, obwohl er es 2010 versprochen hatte. Auch sein Publikum kümmerte diese Frage herzlich wenig, denn es hatte reichlich damit zu tun, den unglaublichen Satz-Kaskaden des Wortakrobaten einigermaßen zu folgen.

 

Jochen Malmsheimers „episches Kabarett“ wird in seinem jüngsten Programm „Dogensuppe Herzogin – ein Austopf mit Einlage“ deutlich erleb- und vor allem hörbar. Der raumfüllende Künstler schöpft die Breite seiner Stimme aus, um sein Publikum „säuselnd bis brüllend“, wie Thomas Zimmer in seinem BNN-Bericht schreibt, sprachlich stets unter Kontrolle zu haben. Die namengebende Busreise nach Venedig gebiert die Helden seiner Jugend: Pirat Long John Silver, Reformator Martin Luther, der verwirrte Odysseus, der Doge von Venedig und der dreifache Winnetou.

 

Treffend schreibt Thomas Zimmer in seinem oben erwähnten Artikel: „Manchmal amüsiert, oft befremdet, gelegentlich auch mit einer misanthropischen Grundierung, nimmt er diese Widrigkeiten in so kunstvoller Sprache auseinander, dass allein dadurch nie auch nur die Gefahr besteht, er könne in die Nähe der allgegenwärtigen Plump-Komödianten geraten“.

 

Jochen Malmsheimer ist aber nicht nur Epiker, er ist auch politischer Kabarettist und bezieht klar Stellung gegen jede Art von Fremdenhass und Rassismus, gegen religiösen und politischen Fanatismus. Gegen all dies helfe Bildung. Deshalb rät er seinem Publikum des Öfteren auf Fernsehen und Computer zu verzichten und stattdessen in analogen Büchern zu lesen.

Die Bilder des Abends von Franz Gerstner

Kurzweilige Führung durch die Berliner Stadtgeschichte mit Stefan Danziger


Nach langer Zeit brachten die KiR-Verantwortlichen wieder einmal einen weniger bekannten Künstler auf ihre Bühne, was sich als gute Wahl erwies. Denn Stefan Danziger machte mit seinem Publikum eine überaus kurzweilige Stadtführung durch sein Berlin, nachdem er sich an den Corona-Regeln abgearbeitet und Sinnhaftigkeit der 6-Meter-Spucklinie hinterfragt hatte.

 

Die Absurditäten des Stadtführerdaseins packte er in amüsante und unterhaltsame Episoden aus seinem Alltag. Tagsüber ist er Tourguide, nachts steht er auf der Bühne und beleuchtet Geschichte und mit den Geschichten dahinter kulturelle Widersprüche und Absurditäten des Alltags. Stefan Danziger arbeitet tatsächlich, wenn er nicht auf der Kabarettbühne steht, als Stadtführer in der Hauptstadt Berlin.

 

Vieles von dem, was er auf der Bühne wiedergibt, basiert auf seinen alltäglichen Beobachtungen. Dazu gehört die kurze Antwort auf die Frage eines amerikanischen Touristen, warum in Berlin alle schlank und unbewaffnet sind: „Evolution.“ oder wenn er die verwunderte Frage eines anderen Amerikaners, warum die Ostdeutschen nicht einfach um die Mauer herumgelaufen sind, mit der Antwort kontert: „Sag`s nicht den Mexikanern.“ Um dann nach einer weiteren Führung, bei der die ganze Gruppe deutscher Touristen an einer roten Ampel stehen geblieben ist, ernüchtert festzustellen: „Wir hätten gar keine Mauer bauen müssen, eine Ampel hätte genügt.“ Da wäre dann - so Stefan Danziger - das ostdeutsche Paar bei der Flucht an der roten Ampel stehen geblieben und hätte auf grün gewartet.

 

Und so arbeitet sich Danziger zum Vergnügen des Publikums durch die deutsche Geschichte, hinterfragt, ob „Sanssouci“ nicht „Ohne Sorge“, sondern vielleicht – mit Anspielung auf die Syphilis-Erkrankung des preußischen Königs – „Sanse Saucisses“, „Ohne Würstchen“ – heißt. Er erkennt den Zusammenhang zwischen weinseligen Straßenfesten und Belagerungen im Mittelalter und endet schließlich bei der Geschichte der Sowjetunion, die er einige Jahre lange am eigenen Leibe erfahren hat. Danziger stellte dabei fest, dass Telenovelas, vorzugsweise aus Südamerika, in der Sowjetunion nur von einer Person gesprochen wurde. Das erklärt für ihn, warum heute die russische Bevölkerung gerne nur auf eine Person hört.

 

Und so führt Stefan Danziger durch die Geschichte, wie durch eine Stadt, bleibt mal da stehen, mal hier, nimmt das Publikum aber immer wieder mit und kommt am Ende wieder auf das alte Ehepaar zurück, das nun seit 28 Jahren an der Ampel steht und die Frau schließlich fragt: „Schatz hast du gedrückt?“

 

Kurzum es war ein unterhaltsamer, vergnüglicher Kabarettabend mit einem jungen, erfrischenden Künstler.

Die Bilder des Abends von Matthias Scherer und Wolfgang Diel

Christian Springer überzeugt mit Inhalt und Spiellaune auf der KiR-Bühne


Am Abend des 9. September präsentierte sich Christian Springer auf der KiR-Bühne von seiner besten Seite. Seine Inhalte und seine Spiellaune überzeugten das Rheinstettener Publikum, das einen Kabarettisten erlebte, der mit sichtbarer Lust am Spielen und Freude wieder auf der Bühne zu stehen, dabei immer im Vollgasmodus sein Programm darbot. Dabei schaffte er es, herzhaftes Lachen und nachdenkliche Ruhe gekonnt zu mischen.

 

Dass Christian Springer wieder einmal die Fahrtzeit von München nach Rheinstetten unterschätzt und mit dem Stau auf der A8 zu kämpfen hatte, war den KiR-Verantwortlichen bereits von seinen letzten Auftritten auf ihrer Bühne bekannt. Aber sie wussten auch, wie entspannt er solche Situationen meistert.

 

Springer beginnt den Kabarett-Abend mit nachdenklichen Worten zum Krieg in der Ukraine, bei denen er deutlich Position gegen Putin bezieht. Aufgrund eigener Erfahrungen mit seiner Hilfsorganisation in Syrien bezeichnet er den russischen Präsidenten als Kriegsverbrecher. Dann spannt er einen großen Bogen vom Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart und macht deutlich, wie lange Kriege eigentlich immer dauern.

Selbstverständlich setzt er sich auch mit Corona und seinen Folgen auseinander. Satirisch verweist er auf die positiven Auswirkungen der Pandemiejahre wie etwa eine sauberere Welt, auf klares Wasser in Venedig, wo sogar Delfine schwammen oder auf Nachbarn aus der Straße, die sich neu kennenlernten.

Bei der Energiediskussion beleuchtet Christian Springer vor allem die Rolle Bayerns und seiner Abstandsregelung: „Das Windrad für Ingolstadt steht in Helsinki“. Windkraft, so erklärt der Kabarettist, sei die älteste Energiequelle der Menschen. Mit einem Strauß-Zitat macht er die Engstirnigkeit der CSU bis heute deutlich, denn der sagte: „Wer in Bayern Wind braucht, der soll Sauerkraut fressen“.

 

Der Angst vor einem Atomkrieg begegnet er mit dem Hinweis auf die Zivilschutzverordnung von 1962, die sehr sinnvolle Tipps enthalte: Die Fenster sollten weiß gestrichen werden, Bücher in die Fenster gestapelt werden, was natürlich blöd für E-book-Leser sei. Ganz wichtig sei der Hinweis bei einem Atomschlag eine Ledertasche über den Kopf zu ziehen, damit lasse sich ein Atomschlag gut überstehen – allerdings habe nur noch Olaf Scholz eine solche Ledertasche, die er ständig mit sich herumtrage.

 

Wieder einmal zeigte Christian Springer auch an diesem Abend, wie stark er sich in dieser Gesellschaft engagiert, um im nächsten Moment das ganze am Beispiel des Zitats „der frühe Vogel fängtt den Wurm“ zu hinterfragen. Springer stellt die Frage „Und der Wurm?“ Er kommt zum Schluss, dass wir Menschen eher der Wurm sind und hält ein Plädoyer für den späten Wurm, denn „der späte Wurm verascht den Vogel“.

Die Bilder des Abends von Franz Gerstner

Zum letzten Mal auf der KiR-Bühne: Grandioses Abschiedskonzert der Füenf !

„Obwohl wir heute Freitag, den 13. haben, ist das ein Glückstag. Das Konzert ist einfach toll!“, so beschrieb eine Besucherin der KiR-Bühne bereits in der Halbzeitpause ihre Be-geisterung über den Auftritt der A-cappella-Gruppe „Füenf“ in der Aula des Mörscher Schulzentrums. Dass sie damit den Eindruck des Publikums zum Ausdruck brachte, zeigt auch der Konzertbericht von Ron Teeger in den BNN, der voll des Lobs war. Und wenn man sich auf die Facebook-Seite der „Füenf“ klickt, findet man Kommentare wie: „Was ne coole Show“ oder „Hab immer noch ein Dauergrinsen – das war wieder einmal ein sensa-tioneller Auftritt!“

 

Kaum zu glauben, dass sich diese überaus erfolgreiche Gruppe jetzt auflöst und das Konzert in Rheinstetten Teil ihrer Abschiedstour war. Justice, Pelvis, Memphis, Little Joe und Dottore Basso wie die fünf Gesangskünstler von ihren Fans genannt werden, boten auf der KiR-Bühne eine grandiose Vorstellung. Das Publikum wurde regelrecht von den Stühlen gerissen. Einmal mehr traten Christian Langer, Jens Heckermann, Patrick Bopp, Kai Podack und Francesco Cagnetta den Beweis an, dass sie zum Besten gehören, was die A-cappella-Szene zu bieten hat. Mit ihren Medleys und ihren eigenen Songs verzauberten und begeisterten die Füenf Rheinstetten, das sie als „Heimat der letzten tollen Hechte“ besangen.

 

Ob Country-Song, spanischer Sommerhit oder die Liebeserklärung mit dem „Song aus der guten alten Zeit“ – immer trafen sie den Geschmack des Publikums. Und nach der Pause startete dann das Wunschkonzert mit den Highlights aus 25 Jahren Bandgeschichte. Natürlich durfte dabei auch das berühmte „Horst-Medley“ ebenso wenig nicht fehlen wie die Parodie auf Patrick Lindners „Bring mir die Sonne" und die großartige Schwabenhymne „Mir im Süden“. Dass sie auch in Rheinstetten bejubelt wurde, zeugt von der großen Toleranz der Badener. „Mir im Süden brauen das bessere Bier“ – diese Textpassage überprüften die Füenf nach der Vorstellung und stellten fest, dass es nicht unbedingt „Schwabenbräu“ sein muss, sondern dass das auch einer Karlsruher Privatbrauerei gelingt.

 

Dass die Füenf auch politisch sind, zeigten sie am Ende, als die Band das Projekt „Gitar-ren statt Gewehre“ vorstellte, mit dem sie nun seit mehreren Jahren Straßenkinder und Kindersoldaten im Kongo unterstützen.

 

"Endlich" lautet der Titel dieser Abschiedstour der Füenf und "endlich" konnte man auch vermehrt von den KiR-Gästen hören, als sie sahen, dass der Theatersaal nach einer lan-gen Durststrecke wieder einmal gut gefüllt war und sie ein so ausgezeichnetes Konzert erleben konnten. "Das fühlt sich gut an", so der Kommentar nicht nur der Gäste in der Aula sondern auch der KiR-Verantwortlichen, die sich bei Künstlern und Publikum herzlich bedankten.

Die Bilder des Abends von Franz und Stefan Gerstner

Kabarett in Krisenzeiten: HG Butzko kritisch und nachdenklich.

Das war kein Kabarettabend zum Draufloslachen. Zumindest im ersten Teil musste man die Lacher mit der Lupe suchen, denn HG Butzko arbeitete sich erst einmal am Krieg in der Ukraine ab.

 

Wer verbreitet die Wahrheit, wer die Propaganda? Butzko stellte sich die Frage, was Putin denke. Dabei sprach er die Gefahr an, dass wer Putin verstehen wolle, gleich als Putinversteher missverstanden werde. Dabei gebe es einen großen Unterschied zwischen Putin verstehen wollen und Verständnis haben. Butzko machte klar, was er von dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine halte – nämlich absolut nichts! Vielmehr ist Putin für den Kabarettisten ein „despotischer Autokrat gefangen im Körper eines autokratischen Despoten“, der es geschafft hat, dass er, Butzko, „dankbar dafür ist, dass Olaf Scholz mich regiert“.

 

Das zweite große Aufregerthema war dann die Corona-Pandemie. Ausführlich setzte sich HG Butzko mit den Reaktionen der Politik auf das Virus auseinander und als Effekt der Pandemie zitiert er die Erkenntnis des ehemaligen Schalke-04-Managers Rudi Assauer: „Wenn der Schnee schmilzt, kommt die Kacke zum Vorschein.“

 

Nach der ernsten Kost vor der Pause, die nur wenige Lacher zur Erholung zuließ, ist der zweite Teil des Programms der unterhaltsamere, wenn Butzko von seinen Erlebnissen bei einem OP-Termin in einer Berliner Klinik erzählt … „det is eben Berlin“, „es passiert nüscht“. Und so scheitert das gesundheitliche Wohlbefinden des Künstlers fast an der „internen EDV“. Nachdem er die fehlenden Investitionen im Gesundheitssystem am eigenen Leib erfahren hat, fordert Butzko vehement, den Ausbau des Gesundheitswesens, wofür er gerne auch ein paar Euro Steuern drauflegen würde, denn „das Hinterher von heute ist das Vorher von morgen“.

 

Fazit des Abends: Zum einen ist es schön, dass es nach zwei Jahren mit Corona-Einschränkungen wieder los geht, aber allenthalben ist eine große Zurückhaltung spürbar, die man zuvor so nicht kannte. Zum anderen gibt es angesichts des Krieges in Europa und seiner Unmenschlichkeit Zweifel, ob das ein Thema fürs Kabarett sein kann. Für HG Butzko war die Entscheidung klar, manche Gäste der KiR-Bühne hatten darauf keine wirklich schlüssige Antwort.

 

Selten zuvor fanden so Wenige den Weg in die Aula des Schulzentrums und so blieb KiR-Leiter Christoph Lembach nur die Hoffnung auf einen besseren Publikumsbesuch beim Abschiedskonzert der A-cappella-Gruppe „Füenf“ am 13. Mai auf der KiR-Bühne.

Die Bilder des Abends von Franz Gerstner